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Mal ehrlich...

Es gibt keine Wahrheit

außer der, die in deinem Inneren existiert.

Alles andere ist nur das,

was dir irgendjemand erzählt hat.

                                                  Neale Donald Walsch                      

 

 

Ja, warum eigentlich? Mal ehrlich...

 

Ich kann nicht in die Köpfe und Herzen anderer sehen und werde auch keine Vermutungen anstellen. Jedoch habe ich jederzeit die Möglichkeit, in meinen eigenen Kopf und in mein eigenes Herz zu schauen.

Und ich fragte mich, ob ich gerade beim Stellen der obigen Fragen (siehe Warum eigentlich?) dabei war, eine Schuld im Außen zu suchen.

Aus diesem Grund versuche ich weiter unten, Antworten auf diese Fragen mit Hilfe des Ho'oponopono, eines hawaiianischen Vergebungsrituals, für mich zu finden.

Ich erkläre dieses Ritaul kurz. Danach fühle Dich herzlich eingeladen, zu ergründen, ob meine Antworten auch Deinen entsprechen oder ob Du vielleicht ganz andere hättest.

 

Im Ho'oponopono wird davon ausgegangen, dass alles, was mich im Außen berührt, bewegt und vor allen Dingen triggert, immer etwas mit mir selbst zu tun hat. Sonst wäre es mir ja egal.

 

Letzten Endes steckt jedes Potenzial in mir, im Positiven wie im Negativen. Nun habe ich mich vielleicht entschlossen, Anteile nicht zu leben, weil ich sie nicht gutheiße. Mehr noch, ich lehne sie kategorisch ab, will überhaupt nicht sehen, dass das Potenzial aber dennoch in mir steckt. Vielleicht wie ein Kind, das sich nicht so verhält, wie ich es gerne hätte, das aber trotzdem da ist. Oder es gibt tatsächlich Anteile, die ich lebe, vielleicht nicht im Großen aber im Kleinen. Und dafür verurteile ich mich. Oder es gibt wieder andere Anteile, die mir etwas sagen wollen, das ich aber absolut nicht hören möchte.

 

Dann kann es sein, dass sie anfangen zu quängeln und immer lauter zu werden. Wie ein kleines Kind, das meine Aufmerksamkeit will und immer kräftiger an meinem Ärmel zieht und immer lauter ruft. Denn sie sind ja nun einmal da die Anteile, auch wenn sie nicht schön sind und mich nerven. Und den Part des quängelnden Kindes oder auch Arschengels übernimmt in meinem Leben das Außen, meine Mitmenschen, meine Umwelt. Sie weisen mich darauf hin, dass da etwas in mir ist, das ich nicht sehen oder nicht hören will, indem sie es mir vorleben.

 

Aus diesem Grund werde ich im Ho'oponopono dazu aufgefordert, zu schauen und in mich hineinzuspüren. Wenn ich mich so verhielte, wie die Menschen, die mich triggern, welche Motivation könnte bei mir dahinter stehen? Um dann zu sehen, welchen Anteil in mir ich ablehne, welchen ich nicht sehen, welchem ich nicht zuhören möchte. Um mir in letzter Konsequenz dafür zu vergeben und Frieden damit zu schließen.

 

Und so beiße ich nun in den sauren Apfel und schaue, was diese Fragen, die ich oben stelle und das Verhalten, das ich in ihnen schildere denn nun mit mir zu tun haben. Wenn ich mich so verhielte, welche Motivation, welcher Grund, welches Bedürfnis könnte vielleicht dahinterstecken?

 

Warum glaubte ich, dass jemand sich ein menschenwürdiges Leben erst verdienen, etwas leisten, etwas erreichen müsste?

 

Wenn ich mir nicht vorstellen könnte, dass jemand einfach aus seinem Sein heraus das Beste verdient, dann könnte ich es mir für mich selbst wohl auch nicht vorstellen. Das bedeutet, jemand in mir glaubte vielleicht, so wie ich bin, genüge ich nicht. Mein Sein alleine reiche nicht aus, um das Recht zu haben, Gutes zu erfahren. Ich hätte Angst, es nicht zu verdienen, nicht gut genug zu sein.

 

Wie sieht es bei Dir aus? Welcher Teil in Dir darf lernen, darin zu vertrauen, dass er selbst genügt und alles Gute verdient, bedingungslos? Und wo darfst Du Dir vergeben, dass Dir das bisher noch nicht gelungen ist?

 

Warum glaubte ich, dass ich immer mehr brauchte und das womöglich sogar, wenn nötig, auf Kosten anderer?

 

Wenn ich immer mehr brauchte, käme das womöglich aus einem stetigen Mangelgefühl heraus. Ich hätte fortwährend das Gefühl, zu wenig zu haben. Ich glaubte vielleicht, erst noch mehr hiervon oder davon würde mir Sicherheit geben. Ich hätte Angst, nicht genug zu haben, nicht in Sicherheit zu sein.

 

Wie sieht es in Dir aus? Welcher Teil in Dir darf darauf vertrauen lernen, dass es das Leben gut mit ihm meint und immer für ihn gesorgt ist? Und wo darfst Du Dir vergeben, dass Dir das bisher noch nicht gelungen ist?

 

Warum lehnte ich womöglich Menschen ab, die in meinen Augen anders sind als ich?

 

Vielleicht lehnte ich sie ab, weil ich sie nicht verstünde oder zumindest Angst davor hätte, sie nicht zu verstehen. Dann könnte ich sie nicht einschätzen. Und dann wüsste ich nicht, wie ich mit ihnen umgehen, wie ich mich ihnen gegenüber verhalten sollte. Das würde mich verunsichern. Ich hätte Angst, die Kontrolle zu verlieren, nicht mehr in Sicherheit zu sein.

 

Wie sieht es in Dir aus? Wo darfst Du in Deine Selbstsicherheit und Dein Selbstvertrauen kommen, um Dich Unbekanntem zu stellen? Und wo darfst Du Dir vergeben, dass Dir das bisher noch nicht gelungen ist?

 

Was brächte mich womöglich dazu, anderen Menschen Angst zu machen?

 

Wenn ich zu einem Mittel wie Angst griffe, befürchtete ich womöglich, dass meine Argumente nicht ausreichten, um meine Mitmenschen zu überzeugen. Und wenn ich dieser Überzeugung wäre, fühlte ich mich hilflos und ohnmächtig. Und dann hätte ich Angst, die Kontrolle zu verlieren und nicht mehr in Sicherheit zu sein.

 

Wie sieht es in Dir aus? Wo darfst Du in Dein Selbstvertrauen und in Deine Selbstwirksamkeit kommen? Und wo darfst Du Dir vergeben, dass Dir das bisher noch nicht gelungen ist?

 

Warum suchte ich Reichtum im Außen, in finanziellen und materiellen Dingen?

 

Ich suchte wahrscheinlich nach etwas, weil ich spürte, dass mir etwas fehlte. Und diese Lücke versuchte ich mit etwas im Außen zu kompensieren, weil ich noch nicht bemerkt hätte oder weil ich vielleicht auch nicht zugeben wollte, dass diese Lücke in meinem Inneren existiert. Weil ich mir vielleicht selbst nicht reichte oder weil ich vielleicht etwas nicht lebte, das gelebt werden will. Weil ich spürte, dass etwas nicht stimmt, dass etwas fehlt.

 

Wie ist es bei Dir? Wo darfst Du Dich selber fühlen und womit darfst Du Dich selber füllen, um ein gefühltes und erfülltes Leben zu führen? Und wo darfst Du Dir vergeben, dass Dir das bisher noch nicht gelungen ist?

 

Warum glaubte ich, stärker, größer, besser als andere sein zu müssen? Warum wäre mein Leben ein einziger Konkurrenzkampf?

 

Ich hätte wahrscheinlich das Gefühl, nicht genug zu haben oder nicht gut genug zu sein. Und ich hätte vielleicht Angst, dass mir die anderen etwas wegnehmen könnten. Oder dass ich neben ihnen verblasse, nicht neben ihnen bestehen könnte, wenn ich nicht entsprechend aggressiv vorginge.

 

Wie ist es bei Dir? Welcher Teil in Dir darf wachsen und in seine Kraft und Selbstsicherheit kommen? Und wo darfst Du Dir vergeben, dass Dir das bisher noch nicht gelungen ist?

 

Warum fiele es mir so schwer, Liebe, Respekt, Vertrauen und Wertschätzung zu leben und zu geben?

 

Vielleicht wäre meine Angst zu groß. Vielleicht steckte ich zu tief im Mangelgefühl. Vielleicht wüsste ich nicht, wie es geht, da ich nie gelernt hätte, mich selbst zu lieben, respektvoll und wertschätzend mir selbst gegenüber zu sein, mir selbst zu vertrauen.

Deswegen suchte ich das alles im Außen. Ich versuchte herauszufinden, was mein Umfeld von mir erwartet, wie ich zu sein hätte, damit ich mich geliebt und sicher fühlen kann.

 

Wie sieht es bei Dir aus? Welcher Teil in Dir darf geliebt werden, welcher Teil braucht Wertschätzung und Respekt? Und wo darfst Du Dir selbst mehr vertrauen? Und wo darfst Du Dir vergeben, dass Dir das bisher noch nicht gelungen ist?

 

Das wären meine möglichen Antworten. Was wären Deine? Findest Du Dich in meinen Antworten wieder oder fallen Deine ganz anders aus?

 

Ein Begriff, ein Gefühl, das hier immer wieder auftaucht, ist die Angst. Die Angst, nicht zu reichen, nicht gut genug zu sein, nicht geliebt zu werden. Die Angst, nicht genug zu haben, die Kontrolle und Sicherheit zu verlieren. Wie viele Menschen lassen sich wohl von dieser Angst leiten? Vielleicht ganz unbewusst, ohne eine Ahnung davon, wie viel Raum die Angst in Wirklichkeit einnimmt und vielleicht auch ohne sich eingestehen zu können, dass sie überhaupt existiert.

 

Letzten Endes kann jeder Mensch nur bei sich selbst schauen und sich mit sich selbst auseinandersetzen. Wir haben es nicht in der Hand, wie unser Umfeld agiert und reagiert. Wenn wir doch versuchen, darüber die Kontrolle zu bekommen, ist es, als würden wir ständig zum Metzger rennen, um Brötchen zu kaufen und immer wieder von Neuem enttäuscht werden, wenn wir keine bekommen. Doch wir können uns dazu entschließen, ehrlich mit uns selbst zu sein, uns selbst zu ent-täuschen, zu erkennen, wo wir uns selbst etwas vormachen, um uns schließlich selbst zu verstehen und uns selbst zu leben.

 

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass all das seine Zeit braucht, dass es Phasen gibt, in denen es leicht fällt und dann wieder welche, in denen man sich fragt, warum man das alles tut und sich das vor allem alles antut. UND ich weiß, dass es sich lohnt. Auch ich bin immer noch auf dem Weg, auch mir fällt natürlich nicht immer alles leicht und ich bin schon gar nicht perfekt. Das werde ich auch nie werden, einfach weil ich ein Mensch bin, mit all meinen Stärken und Schwächen. Und ich versuche mir immer wieder meine Schwächen und Fehler zu vergeben. Das fällt mir mal leichter, mal weniger leicht. Doch ich denke, meine Unvollkommenheit macht mich in meinem Menschsein erst vollkommen. Klingt paradox, ist es aber eigentlich gar nicht.

 

Und letzten Endes geht es immer nur darum, die Entscheidung zu treffen, etwas liebevoller mit sich zu sein. Erst dann kann ein respektvolles WIR gelingen.

 

Ich lade Dich ein, ein Stück DEINES Weges zu Dir selbst mit mir gemeinsam zu gehen...