Kunsttherapie: Vom Kopf ins Herz

Kunsttherapie und kunsttherarpeutische Beratung holt über den kreativen Schaffensprozess Unbewusstes hervor.

"Meine" KunstTherapie

Kunsttherapie lässt sich in verschiedene Richtungen aufspalten, die hier jetzt allerdings nicht im Einzelnen betrachtet werden sollen, da das den Rahmen sprengen würde. 

Die von mir favorisierte Richtung der Kunsttherapie ist die humanistisch orientierte Kunsttherapie. Sie betrachtet den Menschen als ganzes Wesen, mit allem, was dieses Wesen ausmacht: Gefühle, Gedanken und auch körperliche Zusammenhänge. Kunsttherapie und kunsttherapeutische Beratung, wie ich sie anbiete, unterstützt dabei, Verdrängtes hervorzuholen, zu betrachten, zu verstehen und dadurch die Möglichkeit zu eröffnen, bisher Ungelebtes ins eigene Leben zu integrieren.

 

Ich liebe Kunsttherapie, weil darin Mut, Vertrauen, Staunen, Lebendigkeit, Liebe, Erkenntnis und vieles mehr Raum bekommen - ganz so, wie es für den Menschen, der sich dem schöpferischen Prozess hingibt, passt.


Warum ist das sinnvoll? Warum lassen wir das Unbewusste nicht da, wo es ist, tief vergraben im Unterbewusstsein?

Jeder Mensch hat in seinem Leben seelische Schmerzen erfahren. Bereits als Kind ist uns klar: diese unangenehmen Erfahrungen möchten wir nicht noch einmal durchleben, diesen Schmerz möchten wir nie wieder fühlen. Also tun wir alles, um diese Art von Erlebnis, und das damit verbundene schmerzhafte Gefühl zu vermeiden. Dafür eignen wir uns sogenannte Schutzmuster an - die Angst fungiert dabei als Frühwarnsystem. Sie hilft uns dabei, kritische Situationen als solche zu erkennen und sie rechtzeitig zu umgehen. Was also für uns erkennbar bleibt ist die Angst, von der wir dann noch nicht einmal wissen, warum wir sie haben, denn die Ursache liegt, erfolgreich verdrängt, in den Tiefen unserer Seele.

 

Jetzt könnte man denken: "Perfekt, alles richtig gemacht!", sich zu schützen ist doch durchaus sinnvoll. Das stimmt auch. In der Situation, unter den Bedingungen war es das Beste, was wir tun konnten. Unter Umständen hat uns diese Strategie sogar das Überleben garantiert. Doch die auf diese Weise im Laufe der Jahre perfektionierten Schutzmuster und Vermeidungstaktiken halten uns nicht nur von allem Unangenehmen fern - sie klammern unter Umständen ganze Lebensbereiche aus. Das bedeutet: Neben all dem Schmerzhaften verhindern wir auch, die schönen Seiten erleben zu dürfen. Und so tun oder lassen wir manchmal Dinge, treffen Entscheidungen oder lassen Entscheidungen für uns treffen, ohne genau zu wissen warum, da wir unbewusst von unserer Angst, unseren Glaubenssätzen und Schutzmustern gesteuert sind.

Kunsttherapie hilft

Kunsttherapie hilft Menschen, denen es schwer fällt, das Erlebte und Gefühlte in Worte zu fassen, denen das Erlebte vielleicht sogar unsagbar erscheint. Sie ist auch für Menschen, die ihre Sprache tatsächlich verloren haben, vielleicht durch einen Schlaganfall. Sie kann aber auch Menschen unterstützen, die sehr im Kopf sind und alles analysieren, zerdenken und zerreden, ohne zu fühlen, was wirklich da ist. Und natürlich kann sie auch für alle anderen Menschen sehr hilfreich sein.

Und wie funktioniert das?

In den kreativen Schaffensprozess fließt immer Unbewusstes mit ein, das können wir gar nicht verhindern. Inneres wird sichtbar, tritt hervor, ohne dass wir dies bewusst steuern könnten. In diesem Schaffensprozess wird nämlich auf einen Teil unseres Gehirns zugegriffen, der entwicklungsgeschichtlich vor unserem Sprach- und Denkvermögen liegt, ein Teil, der Geschehnisse als Szenen und Bilder abspreichert. Gedanken und Sprache, die in unserer heutigen Gesellschaft, die Kommunikationsgrundlage bilden, durch die wir alles filtern und mit deren Hilfe wir kontrollieren, was an die bewusste Oberfläche darf, sind in diesem Prozess ausgeschaltet.

Verborgenes entdecken, Neues probieren

Kunsttherapie hilft uns aber nicht nur unbewusste Muster und Strategien aufzudecken, sie kann auch ein Mittel sein, neue Wege und Verhaltensweisen zu gestalten und auszuprobieren. Im Schonraum der therapeutischen Sitzungen kann die Klientin direkt erleben und üben, ohne mit den Konsequenzen ihrer Handlungen in der realen Welt konfrontiert zu werden. Sie hat die Gelegenheit, verschiedene Wege auszuprobieren, die ihr in der Realität noch zu viel Angst machen würden.

 

Kunsttherapie bietet die Möglichkeit, Erlebtes in einen neuen Zusammenhang zu bringen, um es so aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen. Kunsttherapie macht sich all das zunutze und kann die Hemmschwelle reduzieren, den eigenen Gefühlen, Gedanken, Erlebnissen und Ängsten zu begegnen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

 



 

Meine kunsttherapeutische Beratung dient der Persönlichkeitsentwicklung und innerem Wachstum - da ich keine Therapeutin bin, kann ich psychische Erkrankungen wie Depression oder Angststörungen weder diagnostizieren noch behandeln.